Der Mensch verfügt über sechs Sinne. Vier davon sind jedem vertraut: Sehen, Hören, Riechen und Schmecken. Sie alle wenden wir täglich an. Um den fünften Sinn – das Fühlen und Spüren – zu erinnern, braucht es schon etwas mehr Aufmerksamkeit. Unsere Haut ist nicht nur das größte Organ, sondern auch das Tor zu tieferer Wahrnehmung.
Und dann gibt es noch den sechsten Sinn: unsere Spiritualität. Jeder Mensch trägt ihn in sich, denn wir sind nicht nur verkörperte Ichs, sondern auch kosmische Wesen. Dieser Sinn verbindet uns mit allem, was uns umgibt – und zugleich mit uns selbst.
Es gab eine Zeit, in der der Mensch sich seiner kosmischen Einbettung bewusst war: Er wusste, dass er Teil einer höheren Ordnung ist, ein Spiegel der Schöpfung in der materiellen Welt. Doch dieses Wissen ist im Laufe der Zeit verschüttet worden und mit ihm auch unsere Spiritualität. Doch das muss nicht so bleiben. Das innere Programm unserer Seele wartet darauf, wieder erinnert zu werden. Genau dafür öffnet sich der Raum der Erinnerung: als Einladung, dich an deine wahre Herkunft zu erinnern.
Wir sind Geschöpfe Gottes, nach seinem Ebenbild geschaffen – und damit selbst schöpferisch. Jeder Mensch trägt eine Kraft in sich, die ihn zum Gestalter macht: zunächst seines eigenen Lebens, doch ebenso des Lebens im Großen. Schon die Erfahrung, sich selbst als freies, kraftvolles und gutes Wesen zu erkennen, kann tief verwandeln. Alle Weisheitstraditionen weisen in dieselbe Richtung: Es lohnt sich, diese innere Kraft wieder zu entdecken und zu leben.
Erinnere dich an dich selbst – an das göttliche Wesen, das du bist, an deine Freiheit und an das, was du zum Wohle deiner selbst und aller ins Leben bringen kannst.
Ich lade dich herzlich ein, deinen ganz persönlichen Raum der Erinnerung zu betreten. Dafür musst du an nichts glauben – außer an dich.